Ausbullen

„Gary hat das Ausbullen für sich entschieden und beginnt das Spiel“ – So heißt es oft. Doch was ist das Ausbullen überhaupt und wir funktioniert es?

Ein Blick in die Regeln (PDC)

Schauen wir wie in die offiziellen Regeln der DRA. Dort ist das Ausbullen sehr ausführlich beschrieben.

Quelle: DRA Rulebook

Übersetzt bedeutet das wie folgt:

Es wird empfohlen (keine Pflicht), über den Wurf auf das Bull zu entscheiden, wer das Spiel beginnt. Es sei denn, die Turnierregeln schreiben etwas Anderes vor (Münzwurf etwa). Das kommt aber nur sehr selten vor.
Der Gewinner des Bullwurfs hat die Wahl, das Spiel zu beginnen. Mir ist nicht bekannt, das jemals ein Spieler gesagt hat, dass er trotz Sieg beim Bullwurf nicht beginnen möchte.
Beim Wurf auf das Bull zählen nur die Darts, die im Bull oder Single Bull landen. Der Pfeil wird entfernt, sodass auch der zweite Spieler auf ein leeres Dartsboard wirft. Sinn dahinter ist, dass der zweite Werfer den Pfeil nicht zum Anwerfen nutzen kann (Vorteil) oder der Flight ihm weg ist (Nachteil).
Anders als während eines Spiels, darf bei einem Bouncer erneut ein Dart geworfen werden.
Erzielen beide Spieler das selbe Ergebnis, wird erneut ausgebullt. Der Spieler, der das Bull angefangen hat, wirft dann als Zweites. Das wird solange wiederholt, bis ein Sieger feststeht.

Ein Blick in die Regeln (WDF)

Bei der WDF (und regionalen Turnieren) wird davon etwas abgewichen.

Quelle: WDF

Übersetzt bedeutet das wie folgt:

Auch ein Wurf außerhalb des Bulls-Eye zählt und der Pfeil wird dann steckengelassen. Es wird dann entschieden, welcher Dart näher zum Bull steckt. Per Augenmaß, ein Lineal muss jetzt keiner mitführen. Im Zweifel wird erneut ausgebullt. Ansonsten gilt das selbe wie bei der PDC.

Das Ausbullen beginnt in der Regel der Spieler, der in der Turniersoftware als erster genannt wird. Ist auf Hobbyturnieren aber auch nicht in Stein gemeiselt, alles entspannt.

Was passiert, wenn der erste Dart so schief hängt, dass der zweite Spieler kaum das Bull anvisieren kann? Kommt in der Praxis kaum vor. Man kann ja auch noch nach rechts oder links am Oche ausweichen. Im Zweifel darf dann aber zumindest nach WDF-Regeln der Call den Pfeil herausnehmen und in einem geraden Steckwinkel neu reinstecken.

Quelle: WDF

Online / Scolia

Bei Scolia wird nach WDF Regeln ausgebullt und dort siehst du dann auch ausgerechnet, wie viele Milimeter du und dein Gegner weg vom Bull waren. Bei Gleichstand (Bull, Single Bull) wird erneut gebullt.

Regionale Turniere

Regional, auf Hobbyturnieren wird in der Regel nach WDF-Regel ausgebullt. Ich habe es erst einmal erlebt, dass der Caller auf PDC Regeln bestand – warum auch immer. Das würde aber sonst viel zu lange dauern und Spiele unnötig verzögern. Insbesondere, wenn viele Anfänger auf dem Turnier dabei sind.


Beispiele der Profis bei der PDC

Bei den Profis der PDC findet das Ausbullen hinter der Bühne statt. Grund ist hier der, dass das Ausbullen spielentscheidend sein kann, ein Einfluss des Publikums sollte vermieden werden. Zudem kann das Ausbullen auch seine Zeit dauern, wenn es mehrfach wiederholt werden muss. Das passt in keinen eng getakteten Zeitplan bei TV-Turnieren.

Bei den Player Championship Turnieren oder Spielen der PDC Next GEN kann man das Ausbullen aber im Stream sehen. Heri Beispiele:

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